Klimaschutz: EU legt neues Ziel für den Klimaschutz fest

Datum10.12.2025 02:16

Quellewww.zeit.de

TLDRDie EU hat sich auf ein Ziel geeinigt, bis 2040 die Treibhausgasemissionen um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken. Der Emissionshandel für fossile Brennstoffe wird jedoch erst 2028 eingeführt, ein Jahr später als ursprünglich geplant. Dieses Zwischenziel ist Teil des Klimaschutzplans, der bis 2050 zur Klimaneutralität führen soll. Die Einigung folgt langen Verhandlungen und berücksichtigt wirtschaftliche Bedenken einiger Mitgliedsländer. Ab 2036 können bis zu 5% der Emissionssenkungen durch ausländische CO₂-Zertifikate angerechnet werden.

InhaltBis 2040 will die EU 90 Prozent weniger Treibhausgase ausstoßen als 1990. Emissionshandel für fossile Brennstoffe soll allerdings erst ein Jahr später kommen als geplant. Die Mitgliedsländer der Europäischen Union wollen bis zum Jahr 2040 90 Prozent weniger Treibhausgase produzieren als 1990. Darauf haben sich Vertreter der EU-Staaten und das Europaparlament geeinigt. Gleichzeitig sollen fossile Energieträger wie Benzin oder Gas erst ab 2028 in das Handelssystem mit Treibhausgas-Zertifikaten aufgenommen werden, nicht wie bisher geplant bereits 2027.  Bei der Begrenzung handelt es sich um ein Zwischenziel auf dem Weg zur Klimaneutralität, die die EU im Jahr 2050 erreichen will. Dann sollen nur noch so viel Treibhausgase ausgestoßen werden, wie die Natur und technische Methoden speichern können. Das EU-Klimagesetz schreibt ein verbindliches Ziel bis 2040 vor. Das nun vereinbarte Ziel ist ein Kompromiss, der in langen Verhandlungen zwischen den EU-Staaten zustande kam. Grundlage war ein im Juli präsentierter Vorschlag der Europäischen Kommission, der nun deutlich abgeschwächt wurde. Einige Mitgliedsländer hatten angesichts der wirtschaftlichen und geopolitischen Lage die ursprünglich angedachten Senkungen als zu hoch bezeichnet.  Dem jetzigen Kompromiss zufolge dürfen Länder bei der Berechnung der Emissionssenkungen ab 2036 nun bis zu fünf Prozentpunkte durch CO₂-Zertifikate aus dem Ausland anrechnen. Emissionsgutschriften ausländischer Projekte der Kohlenstoffspeicherung oder -entnahme aus der Atmosphäre sollen gekauft und mit den inländischen Emissionen verrechnet werden können. Zudem sollen Brennstoffe wie Benzin und Erdgas erst ab 2028 in das Handelssystem mit Treibhausgas-Zertifikaten einbezogen werden – ein Jahr später als geplant. Damit sollen große Preissprünge für Verbraucher beim Tanken und Heizen vorerst vermieden werden. Beim sogenannten Emissionshandel müssen Unternehmen Rechte zum Ausstoß von Treibhausgasen nachweisen. Eigentlich sollten schon ab 2027 auch Brennstoffe einbezogen werden, was besonders den Verkehrs- und Gebäudebereich betrifft. Die erzielte Einigung muss noch von offiziell verabschiedet werden, was aber als Formsache gilt.