Reformation von Universitäten: Lohnt sich ein Studium noch, Frau Forschung?

Datum14.10.2025 08:34

Quellewww.zeit.de

TLDRDie Wissenschaftsinfluencerin Lisa Niendorf thematisiert die Herausforderungen, mit denen Studierende an deutschen Universitäten konfrontiert sind, wie Bafög-Chaos, Leistungsdruck und Wohnungsnot. Sie fordert eine Reform der Hochschulen, um Gerechtigkeit und Transparenz zu fördern. In ihrem Buch "UNIversal gescheitert?" kritisiert sie Machtmissbrauch und prekäre Arbeitsbedingungen im Wissenschaftsbereich. Niendorf ermutigt Studierende, Pausen zu akzeptieren und herauszufinden, dass die Regelstudienzeit nicht entscheidend für den Erfolg ist. Sie teilt ihre Erfahrungen in einem Podcast und auf ihrem Instagram-Account "Frau Forschung".

InhaltViele Studierende leiden am System Uni und haben Angst vor der Zukunft. Wie geht es anders? Die Wissenschaftsinfluencerin Lisa Niendorf hat ein paar Ideen. Bafög-Chaos und Leistungsdruck, Wohnungsnot und mäßige Jobaussichten: Studierende haben es gerade nicht leicht. Viele Erstis starten verunsichert in ihre Unizeit. Dozentin und Autorin Lisa Niendorf, 33, will sie stärken und deutsche Hochschulen zu einem gerechteren, transparenteren Ort machen. Auf ihrem Instagram-Account "Frau Forschung" nimmt sie ihre Follower:innen mit in den Hörsaal. Was sich an Unis dringend ändern muss, wie Studierende gesund ins Semester starten und ob sich ein Studium überhaupt noch lohnt, beantwortet Lisa im ZEIT-Campus-Podcast. Lisa ist schon seit 15 Jahren an der Uni: erst als Studentin, später als Dozentin und Promovendin. In ihrem Buch UNIversal gescheitert? schreibt sie über Machtmissbrauch, Leistungsdruck und Ausbeutung an Hochschulen – und was sich dagegen tun lässt. "Ich arbeite in der Wissenschaft und ich liebe meine Arbeit. Aber so kann es nicht weitergehen", sagt Lisa, die wie viele Wissenschaftler:innen lange in einem befristeten Arbeitsvertrag steckte. "Die Arbeitsbedingungen an Hochschulen sind oft prekär." Auch die Situation der Studierenden sei schwierig: Viele müssten neben dem Studium arbeiten, andere könnten sich die Uni gar nicht mehr leisten. Dazu komme der hohe Notendruck, auch Lisa kennt das: "Ich dachte früher, ich muss so sein, wie es die Gesellschaft von mir erwartet: Abitur, Regelstudienzeit, alles durchziehen, bloß keine Lücke lassen." Heute versuche sie, ihren Studierenden zu zeigen, dass Pausen okay sind und die Regelstudienzeit nicht über Erfolg oder Scheitern entscheidet. Wie Lisas eigener Unistart in Potsdam war, warum sie auf dem Campus mittlerweile lieber Matcha als Mate trinkt und worum es in ihrer Doktorarbeit geht, erzählt sie in dieser Folge von Und was macht die Uni? Der Campus-Podcast wird moderiert von Christoph Farkas und Charlotte Köhler. Die nächste Ausgabe erscheint am 11. November.