Datum14.10.2025 14:20
Quellewww.zeit.de
TLDRDer Artikel thematisiert das Spannungsfeld zwischen Erwerbsarbeit und Care-Arbeit, insbesondere bei Eltern in der Rushhour des Lebens. Viele fühlen sich von den Anforderungen beider Bereiche überfordert und empfinden den Job manchmal als willkommene Flucht vor dem familiären Chaos. Es wird angesprochen, dass Eltern sich oft Ausreden einfallen lassen, um länger bei der Arbeit zu bleiben, was zu Schuldgefühlen führen kann. Leser werden aufgefordert, ihre Erfahrungen zu teilen.
InhaltFür manche ist der Job eine willkommene Auszeit vom Chaos zu Hause. Überstunden machen sie gern, um nicht nach Hause gehen zu müssen. Kennen Sie das? Schreiben Sie uns! Es ist ein Gedanke, den sich Eltern sicher nicht gern eingestehen, einer, den sie oft nur heimlich denken. Dass die Arbeit, die sie mit ihren Kindern haben, stressiger ist als ihr Job. Dass sie regelrecht entspannen, wenn die Tür morgens hinter ihnen ins Schloss fällt. Wenn sie das Chaos um Zähneputzen, Anziehen, Schulbrotschmieren zurücklassen und selbst nur noch eine einzige Sache vorhaben: zur Arbeit zu fahren und die Ruhe auf dem Weg zu genießen. Wie praktisch ist es da, wenn man sagen kann: Schatz, ich muss jetzt immer früher aus dem Haus, mich auf das erste Meeting vorbereiten. Oder auch: Schatz, bei mir wird es heute später, bin mit der Arbeit noch nicht fertig, gib den Kindern einen Gutenachtkuss von mir. Manchmal kann man ja auch einfach nicht mehr. Gerade in der sogenannten Rushhour des Lebens geht es vielen Menschen so. Also in der Zeit, in der sie Karriere machen, beruflich vorankommen wollen und in der die Kinder klein und betreuungsbedürftig sind. Es ist eigentlich zu viel, was da von einem erwartet wird. Es fehlt an Zeit für einen selbst – und Phasen der Entspannung. Und so kann es passieren, dass man sich Ausreden überlegt, um nicht nach Hause zu müssen. Oft haben die mit der Arbeit zu tun. Schließlich kommt "Ich muss noch ein Projekt für die Chefin fertig machen" in der Regel besser an als "Ich komm nicht heim, weil ich mich noch mit Kumpels treffe". Kennen Sie diese Gedanken? In welchen Situationen geben Sie vor, zu arbeiten, um der Arbeit zu Hause aus dem Weg zu gehen? Wie reagiert der andere Elternteil darauf? Und haben Sie manchmal ein schlechtes Gewissen? Oder sind Sie derjenige, der den Großteil der Sorgearbeit übernimmt? Verbringt Ihr Partner für Ihr Gespür zu viel Zeit im Job – und zu wenig mit der Familie? Dann schreiben Sie uns! Schildern Sie uns Ihre Erfahrungen im Formular, oder melden Sie sich per E-Mail an community-redaktion@zeit.de. Ausgewählte Beiträge möchten wir nach Rücksprache mit Ihnen veröffentlichen, auf Wunsch gern anonym. Unsere Leserschaft bereichert unseren Journalismus. Hier finden Sie alle Stimmen-Texte.