Mediennutzung von Kindern: "Ein Social-Media-Verbot ginge an der Lebensrealität vorbei"

Datum21.08.2025 20:03

Quellewww.zeit.de

TLDRDer Artikel beschäftigt sich mit der Mediennutzung von Kindern und der Frage, ob soziale Medien für sie schädlich sind. Eltern berichten über die Herausforderungen, den Zugang ihrer Kinder zu Plattformen wie TikTok und Instagram zu kontrollieren. Einige plädieren für ein Verbot oder eine Altersgrenze von 16 Jahren, während andere den positiven Einfluss von Social Media betonen, etwa als Quelle für Hobbys. Wichtig ist, mit Kindern über konsumierte Inhalte zu sprechen und deren Mediennutzung aktiv zu begleiten.

InhaltMuss man Kinder vor sozialen Medien schützen? Bei "Anruf an alle" sprechen Eltern über süchtig machende Algorithmen und den Mehrwert von TikTok-Tutorials. Nach dem einen Video direkt das nächste schauen, ewig durch die Storys von Freundinnen swipen oder bei den lustigen Memes hängen bleiben: Social-Media-Plattformen sind darauf ausgerichtet, die Nutzerinnen und Nutzer möglichst lange an sich zu binden. Auch Kindern kann es schwerfallen, sich von Instagram und TikTok loszureißen. Dazu kommt, dass es neben Informativem und Schönem auch verstörende und jugendgefährdende Inhalte auf den Plattformen gibt. Wie gehen Eltern damit um? Das wollten wir von Ihnen wissen. In der aktuellen Folge von "Anruf an alle" berichten Eltern, wie schwer es ist, den Zugang ihrer Kinder zu sozialen Medien zu beschränken. Eine Mutter verhängte ein komplettes Social-Media-Verbot für ihren Sohn, bis ein Lehrer forderte, der Sechstklässler solle auch bei WhatsApp sein – sonst werde er in der Klasse isoliert. "Ende der sechsten Klasse habe ich mich geschlagen gegeben", sagt sie.  Einige Anruferinnen sprechen sich für eine stärkere Regulierung oder sogar ein Verbot der großen Netzwerke für Kinder und Jugendliche aus. So ähnlich sieht es Ex-Bildungsminister Cem Özdemir: Wenn es nach ihm ginge, sollten Jugendliche erst mit 16 Jahren eigene Accounts eröffnen dürfen. Auf einigen Plattformen gibt es mittlerweile offizielle Altersgrenzen, die allerdings bei 13 Jahren liegen und leicht zu umgehen sind. Ein Verbot sei "sinnfrei", findet eine andere Mutter, die sich bei uns gemeldet hat. Ihre Kinder würden in den sozialen Medien viele Anregungen für ihre Hobbys finden. "Mein Sohn hat mehrere Aquarien und holt sich da auch Infos von anderen TikTokern, geht da in die Livestreams. Für mich eine sinnvolle Beschäftigung." Wichtig sei – so sehen das auch andere Anrufer –, darauf zu achten, welche Inhalte Kinder sich anschauen und mit ihnen darüber zu sprechen.  Für "Anruf an alle" sammeln wir Ihre Sprachnachrichten – und veröffentlichen sie in dieser Serie. Anruf an alle hören Sie auf zeit.de, auf Spotify, bei Apple und überall, wo es Podcasts gibt.  Sprecherin: Poliana Baumgarten Unsere Leserschaft bereichert unseren Journalismus. Hier finden Sie alle "Stimmen"-Texte und Audioprojekte.