Datum16.10.2025 17:08
Quellewww.zeit.de
TLDRIn Schleswig-Holstein haben Polizeikontrollen seit Jahresbeginn fast 8.400 Personen überprüft, dabei wurden knapp 170 Messer sichergestellt. Die Messerangriffe stiegen 2024 um 12,3 % auf 1.187 Fälle, mit drei Toten und zahlreichen Verletzten. 43,1 % der Tatverdächtigen hatten keinen deutschen Pass. Umweltminister Goldschmidt warnte vor den zugrunde liegenden gesellschaftlichen Problemen und betonte die Bedeutung von Präventionsmaßnahmen, um Messergewalt zu reduzieren. 2025 sollen alle Fälle von Messergebrauch systematisch erfasst werden.
InhaltHier finden Sie Informationen zu dem Thema „Kriminalstatistik“. Lesen Sie jetzt „Polizei findet fast 170 Messer bei Kontrollen im Norden“. In Bahnhöfen und Zügen haben Polizisten in Schleswig-Holstein seit Jahresbeginn fast 8.400 Menschen kontrolliert. Dabei seien knapp 170 Messer festgestellt worden, sagte Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) in Vertretung für Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) am Nachmittag in einer Debatte über Messerkriminalität im Landtag. Einsatzkräfte hätten entsprechende Maßnahmen wie Ordnungswidrigkeitsverfahren veranlasst und Strafanzeigen bearbeitet. 2024 stieg die Zahl der Messerangriffe in Schleswig-Holstein weiter an. Polizistinnen und Polizisten erfassten 1.187 Straftaten als Messerangriffe, wie aus der polizeilichen Kriminalstatistik hervorgeht. Das entspricht einem Plus um 12,3 Prozent oder 130 Fälle im Vergleich zu 2023. Bei den Messerangriffen wurden drei Menschen getötet. Von den insgesamt 1.508 Opfern erlitten 62 schwere und 308 leichte Verletzungen. Die Polizei ermittelte 1.089 Tatverdächtige, davon hatten 43,1 Prozent keinen deutschen Pass. Seit Jahresbeginn 2025 wird im Norden bei jedem Fall und jedem Tatverdächtigen erfasst, ob ein Messer eingesetzt oder mitgeführt wurde. "Die Entwicklung der Messerkriminalität ist jedoch nur die Spitze des Eisbergs, unter dessen Oberfläche komplexe gesellschaftliche Probleme lauern – von Verrohungstendenzen bis zu sozialen Konflikten", sagt Goldschmidt. Die Landesregierung setze auf einen breit angelegten Ansatz. "Deshalb ist das Thema Prävention vor Messergewalt bereits automatisch Teil von polizeilichen Tätigkeiten, zum Beispiel im Rahmen von Brennpunktpräsenz oder den Besuchen unserer Präventionsbeamtinnen und -beamten in den Schulen." © dpa-infocom, dpa:251016-930-171278/1