Gewerbsmäßiger Bandenbetrug: Anklage gegen Betrüger: Hohe Rechnungen, keine Leistung

Datum16.10.2025 13:15

Quellewww.zeit.de

TLDRFünf Männer aus Bielefeld stehen wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs vor Gericht. Sie sollen überteuerte Rechnungen für Schädlingsbekämpfungen und Rohrreinigungen ausgestellt haben, ohne die Arbeiten ordnungsgemäß durchzuführen. Die Staatsanwaltschaft hat 167 Taten und einen Schaden von etwa 113.500 Euro ermittelt. Nach über 400 Kundenbeschwerden wurden die Verdächtigen im September 2024 festgenommen. Es besteht der Verdacht, dass es sich um eine größere, bundesweit kooperierende Betrugsbande handelt. Die Angeklagten sind derzeit auf freiem Fuß.

InhaltHier finden Sie Informationen zu dem Thema „Gewerbsmäßiger Bandenbetrug“. Lesen Sie jetzt „Anklage gegen Betrüger: Hohe Rechnungen, keine Leistung“. Für vermeintliche Schädlingsbekämpfung oder Rohrreinigungen soll eine Bande jahrelang überteuerte Rechnungen ausgestellt haben, tatsächlich aber höchst schlampige oder gar keine Arbeiten erbracht haben. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld hat Anklage wegen gewerbsmäßige Bandenbetrugs gegen fünf Männer im Alter von 28 bis 33 Jahren erhoben. Die Schwerpunktabteilung für Wirtschaftsstrafsachen geht von 167 Taten und einem Schaden von rund 113.5000 Euro aus, wie sie nun mitteilte. Einer der fünf Angeklagten soll dem Vorwurf zufolge im August 2018 ein Gewerbe angemeldet haben für Schlüsseldienst, Rohrreinigung und vor allem Schädlingsbekämpfung. Die fünf Männer aus Bielefeld sollen mitunter selbst vor Ort die angeblichen Tätigkeiten durchgeführt haben, vor allem aber im Hintergrund logistisch tätig gewesen sein.  Nach über 400 Anzeigen von Kunden, die sich geprellt fühlten, war den Tatverdächtigen im September 2024 das Handwerk gelegt worden. Die Anklage geht davon aus, dass die Fünf mehrere Personen beschäftigten, die ebenfalls nicht über fachliche Kompetenzen verfügt hätten. Eine genaue Zahl nannte die Staatsanwaltschaft nicht. In dem Komplex sei gegen zunächst weitere 22 Tatverdächtige ermittelt worden. Einige Verfahren seien eingestellt worden, gegen zehn Personen dauerten die Untersuchungen an.  Die vermeintlichen Monteure oder Handwerker sollen stets sehr überteuert abgerechnet und dabei immer Bezahlung gleich vor Ort in bar oder mit Karte verlangt haben. Die Arbeiten wurden aber laut Anklage gar nicht durchgeführt oder unsachgemäß. In einigen Fällen sei es zu gravierenden Schäden gekommen - etwa zu einer Verpuffung in einer Küche oder zur Kontaminierung eines Dachstuhls.  Es sei nicht auszuschließen, dass es sich bei den angeklagten 167 Taten nur um die Spitze eines Eisbergs handele und die angeklagten Bielefelder mit Banden bundesweit kooperierten, hieß es. Die Anklage sei dem Landgericht Bielefeld zugestellt worden. Die fünf Beschuldigten sind laut Staatsanwaltschaft auf freiem Fuß. Nur einer der Männer habe im Ermittlungsverfahren ausgesagt. © dpa-infocom, dpa:251016-930-169637/1