Dremel Blueprint Multi Drill 3in1: Der Akku-Bohrschrauber im Test

Datum03.08.2025 07:38

Quellewww.spiegel.de

TLDRDer Dremel Blueprint Multi Drill 3in1 ist ein Akku-Bohrschrauber mit integriertem Leitungsdetektor und Laser-Wasserwaage. Im Test zeigte sich, dass das Gerät auf Gipswänden gut funktioniert, jedoch Schwierigkeiten bei Stein- und Betonwänden hat. Eine Schlagbohrfunktion fehlt, und der Wandscanner konnte nur unter bestimmten Bedingungen zuverlässig arbeiten. Die Kraft des Geräts ist ausreichend, doch für komplexere Materialien empfiehlt der Test, lieber separate Geräte anzuschaffen. Der Akku der Laser-Wasserwaage ist separat aufzuladen.

InhaltEin Akku-Bohrschrauber mit eingebautem Leitungsdetektor und Laser-Wasserwaage – keine schlechte Idee. Besteht das Dreifachwerkzeug den Realitätscheck? Der Dremel Blueprint Multi Drill 3in1 soll mit seinen drei Funktionen ein besonders praktisches Werkzeug sein, um Dübel und Schrauben sicher und ordentlich in der Wand zu versenken: Mit dem Wandscanner im Griff findet man eine geeignete Stelle, dank der abnehmbaren Laser-Wasserwaage hängt das Regal später gerade, Kraft und Kontrolle des Motors eignen sich zum Bohren und Schrauben – so die Idee. In der Theorie ist das eine feine Sache. In der Praxis scheitert man aber meistens an Wänden aus Stein und Beton. Dieser Text enthält mit dem Hinweis "Anzeige" gekennzeichnete Affiliate-Links, über die der Verlag, aber nie der Autor individuell, bei Verkäufen eine geringe Provision vom Händler erhält. An mangelnder Kraft liegt es nicht: Schrauben mit bis zu acht Millimeter Dicke und 100 Millimeter Länge habe ich in meinem Test mit dem Dremel-Schrauber in Dachbalken versenkt. Er ist also beinahe so stark wie die im selben Holz getesteten 18-Volt-Akku‑Schlagbohrschrauber. Die Drehmomentbegrenzung lässt sich fein einstellen. Sie arbeitet im Testholz bei Schrauben bis zu einem Durchmesser von etwa vier Millimetern zuverlässig und stoppt, sobald die Schrauben fest sitzen. Bei größeren Schrauben gelingt das nicht. Um sie zu versenken, muss man die Drehmomentbegrenzung abstellen. Das macht man auch, wenn man mit dem Dreifachwerkzeug bohren möchte. Dremel stattet den Multi Drill mit einer Sechskant-Werkzeugaufnahme für Schraubeinsätze aus. Bohrspitzen müssen also auch über einen Sechskantschaft verfügen und werden wie Bits vorn eingesteckt. Wer sich mit Werkzeugen auskennt, ahnt schon: Eine Schlagbohrfunktion gibt es bei so einer Konstruktion nicht. Im Test bin ich mit dem mitgelieferten Sechs-Millimeter-Steinbohrer auch ohne Schlag in Gips und mit etwas Geduld auch in Kalksandstein hineingekommen. Bei Vollziegeln wird es herausfordernd, in Beton bohren ist nahezu unmöglich. Gut gefallen hat mir die kleine Laser-Wasserwaage, die man aus dem Griff hinauszieht. Mit mehrfach verwendbaren Klebepads befestigt man sie an der Wand und löst sie rückstandslos wieder ab. Braucht man sie nicht, verschwindet sie wieder im Dremel. Der Wandscanner befindet sich vorn im Bügel des Geräts. Zunächst setzt man ihn auf die Wand, der Scanner stellt sich auf das Material ein. Nun ist er einsatzbereit. Führt man ihn über die Fläche, leuchtet ein roter Pfeil, sobald sich das Material in der Wand verändert. Der Pfeil zeigt nie ganz exakt auf eine mögliche Leitung in der Wand. Er wird aber präziser, wenn man den Scanner mehrmals über die Stelle führt. Gefunden habe ich Holz und Metall, Letzteres schließt auch Stromleitungen ein. Zuverlässig war die Suche in meinem Test jedoch nur hinter Gipsplatten. Bei zu dicken Putzschichten auf Mauerwerk wird die Fahndung nach einer Stromleitung zum Glücksspiel. Der Detektor funktioniert laut Dremel 15,8 Millimeter tief, das reicht bei Unterputzinstallationen oft nicht aus. Zum Vergleich: Das digitale Ortungsgerät Truvo von Bosch soll Stromleitungen auch in 50 Millimeter Tiefe erkennen. Die US-Marke Dremel gehört seit einigen Jahren zu Bosch. Der mitgelieferte 12-Volt-Akku ist vermutlich deshalb kompatibel mit den entsprechenden Akkus von Bosch aus der Professional-Serie. Etwas störend: Der Akku der kleinen Laserwaage muss separat über einen USB-C-Anschluss mit Strom versorgt werden. Der Multi Drill überzeugt nur, wenn man an Gipswänden im Trockenbau arbeitet. An Holzwänden oder Fachwerk habe ich das Dremel-Multifunktionsgerät nicht getestet, dort würde er seinen Job aber wohl auch erledigen. Wer in Stein- oder Betonwänden wohnt, sollte lieber ein paar Euro mehr ausgeben – und drei separate Geräte kaufen. Über welche Produkte wir im Tests-Ressort berichten und welche wir testen oder nicht, entscheiden wir selbst. Für keinen der Testberichte bekommen wir Geld oder andere Gegenleistungen von den Herstellern. Es kann aus verschiedenen Gründen vorkommen, dass wir über Produkte nicht berichten, obwohl uns entsprechende Testprodukte vorliegen. Testgeräte und Rezensionsexemplare von Spielen werden uns in der Regel kostenlos für einen bestimmten Zeitraum vom Hersteller zur Verfügung gestellt, zum Teil auch vor der offiziellen Veröffentlichung. So können unsere Testberichte rechtzeitig oder zeitnah zur Veröffentlichung des Produkts erscheinen. Vorabversionen oder Geräte aus Vorserienproduktionen testen wir nur in Sonderfällen. In der Regel warten wir ab, bis wir Testgeräte oder Spielversionen bekommen können, die mit den Verkaufsversionen identisch sind. Wenn sie bereits im Handel oder online verfügbar sind, kaufen wir in einigen Fällen auf eigene Kosten Testgeräte. In der Regel werden Testgeräte nach dem Ende des Tests an die Hersteller zurückgeschickt. Die Ausnahme sind Rezensionsexemplare von Spielen und langfristige Leihgaben: So haben wir zum Beispiel Spielekonsolen und Smartphones in der Redaktion, die wir über längere Zeit nutzen dürfen, bevor sie zurückgegeben werden. So können wir beispielsweise über Softwareupdates, neues Zubehör und neue Spiele berichten oder Langzeiturteile fällen. Oft werden solche Produkte und Rezensionsexemplare zum Beispiel am Ende eines Jahres gesammelt und im Rahmen eines firmeninternen Flohmarktes verkauft, wobei die Erlöse für gemeinnützige Zwecke gespendet werden. Teilweise werden Rezensionsexemplare auch direkt an gemeinnützige Einrichtungen gespendet. In Artikeln des Tests-Ressorts finden sich sogenannte Affiliate-Anzeigen, die Links zu Onlineshops enthalten. 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