Datum14.10.2025 15:25
Quellewww.spiegel.de
TLDRDer Internationale Währungsfonds (IWF) hat sich pessimistisch über das deutsche Wirtschaftswachstum geäußert und prognostiziert für 2026 nur einen Anstieg von 0,9 Prozent, im Gegensatz zu den 1,3 Prozent, die die Bundesregierung erwartet. Deutschland bleibt das Schlusslicht unter den G7-Staaten. Für 2023 rechnet der IWF mit einem Wachstum von 0,2 Prozent. Im Vergleich dazu wird die Eurozone mit 1,2 Prozent und die USA mit 2,0 Prozent für 2023 besser abschneiden. Die weltweite Wirtschaft wird voraussichtlich um 3,2 Prozent wachsen.
InhaltDie Bundesregierung rechnet für 2026 mit einem Wirtschaftswachstum von 1,3 Prozent. Der IWF dämpft diese Erwartungen nun etwas. Deutschland ist demnach das Schlusslicht der G7 bei der Wachstumsprognose. Der Internationale Währungsfonds (IWF) sagt für die deutsche Wirtschaft 2026 Aufschwung voraus – allerdings nicht so stark wie von der Bundesregierung erwartet. Der IWF bleibt bei seiner Prognose vom Juli von 0,9 Prozent Zuwachs, wie er in Washington mitteilte. In Berlin hofft man dagegen auf ein Wachstum von 1,3 Prozent. Das dürfte unter anderem an der Bewertung von Handelsunsicherheiten und internationalen Risiken liegen. Für das laufende Jahr prognostiziert der Internationale Währungsfonds nun ein Plus von 0,2 Prozent (Juli: 0,1 Prozent). Damit decken sich die IWF-Erwartungen mit denen der Bundesregierung und führender Wirtschaftsforschungsinstitute. In der Wachstumsprognose ist Deutschland weiterhin das Schlusslicht unter den großen westlichen Industrienationen der G7-Gruppe. Es steht auch schlechter da, als zum Beispiel das von einer schweren Regierungskrise gebeutelte Frankreich. Lesen Sie zur Haushaltskrise in Frankreich hier mehr. Für die Eurozone rechnet der IWF in diesem Jahr nunmehr mit einem Plus von 1,2 Prozent (Juli: 1,0 Prozent). Die Warenexporte der Länder mit der Gemeinschaftswährung seien aufgrund des stärkeren Handels innerhalb Europas stabil geblieben, während Ausfuhren in die Vereinigten Staaten deutlich zurückgegangen seien. Für 2026 erwartet der IWF ein Konjunkturplus von 1,1 Prozent – etwas weniger als bislang angenommen (Juli: 1,2 Prozent). Die USA dürften sich nach IWF-Angaben indes leicht besser entwickeln als gedacht. Für dieses Jahr soll das Wachstum 2,0 Prozent betragen, für 2026 erwarten die Experten dann ein Plus von 2,1 Prozent – das sind in beiden Fällen jeweils 0,1 Prozentpunkte mehr als noch im Juli erwartet. Für die Weltwirtschaft erwartet die Organisation insgesamt in diesem Jahr ein Wachstum von 3,2 Prozent (Juli: 3,0 Prozent). 2026 soll die Welt weiterhin um 3,1 Prozent zulegen.