Rucksäcke für den Gepäckträger im Test: Verwandlungskünstler

Datum30.08.2025 19:20

Quellewww.spiegel.de

TLDRIn einem Test wurden elf hybride Gepäckträgertaschen-Rucksack-Kombinationen für Radfahrer getestet. Diese Modelle zeichnen sich durch ihre Vielseitigkeit aus, können sowohl am Fahrrad als auch als Rucksack genutzt werden, bieten jedoch oft eingeschränkte Funktionalität und sind schwerer als traditionelle Rucksäcke oder Taschen. Der Vario Lite von Ortlieb und der Purist Plus von Red Rebane wurden als besonders empfehlenswert hervorgehoben. Alle Modelle haben Vorzüge, wie integrierte Laptopfächer, kämpfen aber oft mit der Herausforderung, bei Regen nasse Gurte zu vermeiden.

InhaltGepäckträgertasche oder Rucksack? Beides! Wir haben elf Hybridmodelle getestet, die aufs Rad und auf den Rücken passen. Dieser Testbericht wurde zuletzt am 24. Mai 2025 veröffentlicht. Wir haben ein neues Produkt getestet und den Artikel aktualisiert. Eine Gattung von Transporttaschen für Radfahrerinnen und Radfahrer ist seit einiger Zeit in Mode, hat aber noch keinen einheitlichen Namen: "Hybride Gepäckträgertasche" heißt es bei einem Hersteller, "Fahrrad Rucksack" bei einem anderen. Gemeint sind Gepäckträgertaschen, die auch als Rucksack getragen werden können. Oder eben Rucksäcke, die sich auch am Gepäckträger einhängen lassen. Dieser Text enthält mit dem Hinweis "Anzeige" gekennzeichnete Affiliate-Links, über die der Verlag, aber nie der Autor individuell, bei Verkäufen eine geringe Provision vom Händler erhält. Die Anbieter verfolgen unterschiedliche Ansätze bei der Verwandlung der Taschen. Die Herausforderungen sind, die Gepäckträgerhalter beim Einsatz als Rucksack so verschwinden zu lassen, dass sie nicht am Rücken stören, und die Schultergurte in den Griff zu bekommen, wenn die Tasche am Fahrrad hängt. Wir haben elf Modelle bei täglichen Fahrten zur Arbeit, zum Einkauf und zum Sport getestet, manchmal sind wir auch in Regenschauer geraten. Dann kommt es nicht nur darauf an, ob die Tasche regendicht ist – sondern auch darauf, ob die Rucksackträger nass oder schmutzig werden können. Die Hybridtaschen eignen sich hauptsächlich für die Stadt. Sie haben alle ein integriertes Laptopfach, das sich teils entnehmen lässt. Ich nutze so einen Rucksack aber auch für Fotoprojekte in der Natur: Die schwere Kameraausrüstung kommt erst an den Gepäckträger, nach dem Abstellen des Rades aber auf den Rücken. Solche Hybridtaschen erfordern jedoch immer Kompromisse. Sie sind schwerer als Fahrradrucksäcke und Gepäckträgertaschen. Die Funktionalität ist zudem teilweise eingeschränkt: Hüftgurte fehlen fast immer, gelegentlich auch Brustgurte, oft gibt es keine Möglichkeit, die Modelle am Gepäckträger gegen Verschwenken zu sichern. Der neue Vario Lite von Ortlieb ist unsere Empfehlung für den urbanen Einsatz: Er lässt sich leicht umbauen, ist gut zu tragen und sitzt sicher am Gepäckträger. Die Außentasche ist jedoch nicht wasserfest. Wer bereit ist, mehr Geld auszugeben und auch wandert, sollte sich den Purist Plus von Red Rebane anschauen. Ebenfalls bequem und schick ist man mit dem Flip3 von Otinga, dem Deuter Xberg 25 oder dem Paramount Hybrid von Thule unterwegs und muss nur kleine Abstriche beim Einsatz als Rucksack oder Gepäckträgertasche machen. Wer weniger Geld ausgeben möchte, macht mit der cleveren B’Twin Doppelfahrradtasche von Decathlon oder dem Basil Soho Nordlicht nichts verkehrt – muss aber damit leben, dass bei beiden Modellen die Rucksackgurte bei Fahrten im Regen nass werden können. Diese Rucksäcke für den Gepäckträger haben wir getestet: Der Vario Lite ist eine neue Variante des Vario, den wir schon früher getestet haben. Das Funktionsprinzip ist dasselbe: Auf einer Seite befinden sich die Rucksackträger, auf der anderen die Halterung für den Gepäckträger. Zum Wechsel zwischen beiden Einsatzszenarien wird eine Schutzlasche, von Ortlieb "Flap" genannt, umgeschlagen und eingehakt. Wie beim älteren Vario enthält die Lasche eine kleine, mit einem Reißverschluss gesicherte, Tasche. Aber anders als beim Vorbild befindet sich der Reißverschluss jetzt an der Längskante des Umschlags. So ist diese Tasche in beiden Einsatzformen von der Seite her zugänglich. Der Vario Lite ist mit einem Volumen von 22 Litern etwas kleiner und wiegt mit 1180 Gramm auch rund 400 Gramm weniger als das ältere Vorbild, das 26 Liter fasste. Grund für den Gewichtsunterschied ist der Einsatz eines dünneren und weicheren Materials als beim Vario. Der Lite wirkt dadurch weniger robust, wird jedoch deutlich handlicher: Die von uns beim Vario beanstandete "Frickelei" beim Umschlagen ist passé. Der neue weiche Stoff lässt sich deutlich leichter handhaben. Beim Umschlagen Richtung Rucksackgurte schauen diese aber oft noch unten heraus. Hier musste ich mehrmals nachjustieren, damit sie von dem Flap verdeckt und vor Schmutz geschützt wurden. Während der Vario Lite selbst wasserdicht ist, ist es das Flap nicht. Er schützt zwar die Gurte, aber alles, was sich in seiner kleinen Tasche befindet, kann nass werden. Innen gibt es wie gehabt ein gepolstertes und herausnehmbares Inlay für ein Notebook sowie eine weitere Tasche für Kleinkram. Die Schultergurte und die Gepäckträgerhalterung können im Falle eines Defekts leicht ausgetauscht werden. Das gefällt: Die Vario ist handlich, trägt sich gut und sitzt sicher am Gepäckträger. Der Umbau vom Rucksack zur Gepäckträgertasche und umgekehrt geht schnell. Das weniger: Sie wirkt weniger robust als die Konkurrenz aus dem eigenen Haus. Das Flap und die kleine Seitentasche sind nicht wasserdicht. Für wen sich der Vario Lite eignet: Im urbanen Raum, wenn es nicht auf das Fassungsvermögen, sondern auf die Handhabung ankommt. Der Flip ist der Hybridrucksack mit der schnellsten Verwandlung. Zumindest, wenn aus der Gepäckträgertasche ein Rucksack werden soll: Oben einen Reißverschluss lösen und den Teil mit Gepäckträgersystem umschlagen. Es passt exakt in die Aussparung im unteren Teil und wird mit leichtem Druck verriegelt. In die andere Richtung geht es aber ebenfalls fix: Unten schaut eine Schlaufe heraus, mit der die Verriegelung des Gepäckträgerteils per Zug gelöst wird. Den unteren Teil hochklappen, den Reißverschluss schließen. Fertig. Die Rucksackgurte liegen ohne Weiteres geschützt innen in der richtigen Position: Otinga hat Magnete in Gurt und Taschenrücken eingearbeitet. Die Träger sind jedoch recht schmal, zum Wandern ist der Flip V3 eher nicht geeignet. Mit nur einer Hand kann man die Tasche in beide Richtungen umbauen, wenn man mit der anderen Hand die Tasche am Tragegurt hält. Praktisch bei Regenwetter: So muss man die Tasche nie auf nassen Böden oder Bänken abstellen. Bei der Gepäckträgerhalterung setzt Otinga auf das System von Klickfix. An der Tasche selbst fehlt der kleine Stabilisierungsstift, der verhindert, dass die Tasche in Kurven ausschwenkt. Er wird mit einer Klemme an den Gepäckträgerfuß des Fahrrads geschraubt. Hängt man die Tasche in den Gepäckträger, greift der Stift in eine Leiste. Die Erstmontage erfordert etwas Geduld und einen Schraubendreher, und danach fährt man mit dem Stift am Rad herum, auch wenn keine Tasche eingehängt ist. Gut gefallen hat mir der Rollverschluss: Auch er ist mit Magneten versehen, sodass er sich leicht schließen und einrollen lässt. Der Riemen wird drübergelegt und kann – je nach Füllstand des Rucksacks – enger oder lockerer eingehakt werden. Außen hat der Flip V3 drei kleinere Taschen. Im Inneren gibt es ein herauslösbares Inlay mit einer gepolsterten Notebook-Tasche für Geräte bis zu einer Bildschirmdiagonale von 15 Zoll und zwei weiteren Fächern etwa für ein Tablet oder Netzteile. Otinga bietet den Flip V3 in vier Farben an und zusätzlich in zwei Varianten, deren Oberfläche Scheinwerferlicht reflektiert. Der Rucksack wiegt 1680 Gramm und fasst ganze 34 Liter Volumen, er ist also ziemlich groß. Das gefällt am Flip V3 von Otinga: Das System zur Umwandlung der Tasche ist durchdacht und einhändig bedienbar. Ebenso praktisch ist der Rollverschluss. Das weniger: Für Wanderungen ist der Flip V3 als Rucksack mit seinen schmalen Trägern eher nicht geeignet. Für wen sich der Flip V3 eignet: Für alle, die im urbanen Raum vorwiegend mit dem Fahrrad unterwegs sind – und unkompliziert zum Rucksack wechseln möchten. Eine Art Universaltalent ist die Purist Plus des Schweriner Taschenherstellers Red Rebane – mit der Vollausstattung, die den Preis auf mehr als 400 Euro hochtreibt. Im Onlineshop der Firma kann man die Features der Tasche individuell zusammenstellen, wie etwa Farbe, Helmhalterung oder ein Ledernamensschild. Wir haben die Tasche mit jedem erhältlichen Schnickschnack getestet, die sogenannten Komfortrucksackträger lohnen sich besonders: Sie sind hervorragend gepolstert und zusammen mit dem ebenfalls optionalen Hüftgurt wird der Purist Plus zu einem vollwertigen Wanderrucksack für Tagesausflüge. In der Grundausstattung Purist Plus sind immer dabei der Brustgurt und die Funktion zur Wandlung des Rucksacks in eine Gepäckträgertasche. Die Halterung für den Gepäckträger befindet sich auf einer gerollten Stoffbahn im Unterboden des Rucksacks. Gelöst wird sie über einen Klettverschluss, entrollt und nach oben über die Rucksackträger gelegt. An beiden Seiten wird ein Reißverschluss hochgezogen. Die Rucksackgurte verschwinden hinter der Stoffbahn, sie bleiben trocken und sauber. Da die Reißverschlüsse leicht laufen, geht der Umbau schnell. Auch in die Gegenrichtung: Reißverschlüsse lösen, einrollen, Klett zusammendrücken. Der Nachteil des Systems: Man muss die Tasche für den Umbau ablegen. Geschlossen wird die Purist Plus mit einem Reißverschluss und im zweiten Schritt gerollt und fixiert mit einer magnetischen Schnalle von Fidlock. Diese schnell zu bedienende Schnalle ist optional wählbar – und ebenfalls empfehlenswert. Im Inneren hat unser Exemplar ebenfalls die Vollausstattung: Notebookfach plus eine weitere große Tasche und mehrere kleine, die teils mit Reißverschlüssen gesichert werden können. Außen vorn gibt es eine Tasche mit Reißverschluss, rechts und links Halter für Trinkflaschen. Diese Ausstattung hat Gewicht: 1690 Gramm bringt die Tasche auf die Waage – ohne Hüft- und Tragegurt. Das gefällt am Purist Plus von Red Rebane: Die gesamte Tasche ist hochwertig, und der Umbau ist einfach. Sie ist auch in der Grundausstattung hervorragend ausgestattet und als Rucksack bequem. Das weniger: Sie ist schwer und teuer, besonders in der Vollausstattung. Für wen sich die Purist Plus eignet: Für alle, die mit der zum Rucksack umgebauten Tasche lange Wanderungen machen wollen. ANZEIGE Purist Plus von Red Rebane Über Affiliate-Links erhält der SPIEGEL-Verlag bei Verkäufen eine Provision vom Anbieter. ReCycle heißen bei Vaude die Taschen, die laut Hersteller aus Polyestergarn hergestellt werden, das aus recycelten PET-Flaschen gewonnen wird. Dieser Prozess soll ressourcenschonend sein und ist aus meiner Sicht kein Nachteil: Das Material wirkt hochwertig und ist wasserdicht. Allerdings ist die strukturierte Oberfläche nicht so leicht zu reinigen wie glatte Flächen. Das Verwandlungsprinzip der ReCycle Transformer ähnelt dem der Ortlieb-Hybridtasche: Der Rucksackträger und die Gepäckträgerklemmen befinden sich jeweils auf der gegenüberliegenden Seite. Eine Frontabdeckung mit integrierter Tasche kann umgeschlagen werden und schützt das jeweils nicht genutzte Trägersystem vor Nässe und Schmutz. Das Umschlagen ist bei den Vaude-Taschen einfach, die Abdeckung wird mit einem Schnellverschluss oben eingehakt. Wie bei Ortliebs Vario gilt aber auch hier: Die Rucksackgurte schauen oben etwas raus, können bei Regen feucht werden. Spritzwasser kommt jedoch nicht an die Gurte. Im Gepäckträgereinsatz kommt Vaudes QMR-2.0-System zum Einsatz, das sehr stabil und abschließbar ist, einfach eingehakt und wieder gelöst werden kann. Ein verstellbarer Haken, der hinter die Gepäckträgerstrebe geklemmt wird, verhindert in Kurven ein ungewolltes Verschwenken der Gepäckträgertasche. Im Innern gibt es einen gepolsterten Organizer mit Taschen für Laptop (bis 15 Zoll), Smartphone und anderen Kleinkram. Der Rucksack wird oben geschlossen, indem man ihn zurollt und die seitlichen Bänder mit einem Klickverschluss zusammensteckt. Das hat einen Nachteil: Rollt man nicht sorgfältig und weit genug, kann sich die Tasche wieder öffnen. Vaude übernimmt zudem einen weiteren Nachteil der Vario von Ortlieb: Die Außentasche in der Schutzabdeckung ist nur im Rucksackmodus erreichbar. Am Gepäckträger muss erst die große Schutzabdeckung gelöst werden, bevor man den abgedichteten Reißverschluss erreicht. Die ReCycle Transformer 2in1 gibt es in drei Farben. Sie wiegt 1455 Gramm, ein mittlerer Wert im Vergleich zu den anderen Modellen im Test. Das gefällt: Die Tasche ist wasserdicht, und das Umwandeln geht schnell. Im Innern gibt es einen guten Organizer. Das weniger: Den Rollverschluss finde ich etwas gewöhnungsbedürftig. Außen gibt es nur eine Tasche, die auch nur beim Rucksackeinsatz erreichbar ist. Für wen sich die ReCycle Transformer 2in1 eignet: Die Tasche kann auf Pendlerwegen ebenso bestehen wie bei Einkäufen oder anderen Radfahrten in der Stadt. Die neue ValkOne kann wie die ältere ValkPro als Rucksack, Gepäckträger- und Umhängetasche genutzt werden. Getestet haben wir die etwas kleinere und günstigere ValkOne, die je nach Eindrehung des Rollverschlusses 18 bis 25 Liter fasst und einen etwas anderen Mechanismus zum Wechsel zwischen Rucksack- und Gepäckträgereinsatz hat als die ValkPro. Um es gleich zu sagen: Komplett überzeugen kann mich das neue System nicht. Bei der ValkOne kann ich die Gurte des Rucksacks ebenso wie die Hakenleiste hinter Reißverschlussklappen verschwinden lassen. Beides befindet sich auf der Rucksackrückseite. Darunter leidet der Rucksackmodus: Ich spüre beim Tragen auf dem Rücken die Gepäckträgerhaken. Zwar nicht unmittelbar, aber zusammen mit der Polsterung trägt das Gepäckträgersystem dick auf. Die Gurte sind dünn, aber breit und ausreichend gepolstert. Der Brustgurt ist in der Höhe verstellbar, einen Hüftgurt gibt es, wie bei der Konkurrenz, nicht. Für den Wechsel an den Gepäckträger werden zunächst die Rucksackgurte unten gelöst. Die beiden Karabinerhaken sind mit Schraubverschlüssen gegen versehentliches Öffnen gesichert, müssen also bei jedem Wechsel gelöst und angezogen werden. Beim dritten Mal habe ich auf die Verschraubung verzichtet. Sie erschien mir überflüssig und umständlich. Die Gurte verschwinden hinter einem Reißverschluss. Zum Einhängen in den Gepäckträger öffnet man den Reißverschluss der kleinen Abdecktasche und hängt die ValkOne ein. Die stabilen Haken sind verstell- und auch mit einem optionalen Vorhängeschloss abschließbar. Gegen ungewolltes Verschwenken während der Fahrt gibt es unten einen Riemen mit Schnellverschluss. Im Innern hat Valkental eine gepolsterte, fest vernähte Laptoptasche untergebracht. Kleinere Fächer gibt es nicht. Außen sind eine abgedichtete Reißverschlusstasche für Smartphone oder Schlüssel sowie ein Flaschenhalternetz angebracht. Valkental bietet die ValkOne in sieben Farben und optional mit einem Zahlenschloss für die Sicherung am Gepäckträger an. Mit einem Gewicht von 1761 Gramm ist sie recht schwer. Das gefällt: Die Tasche sitzt gut am Rad und ist wasserdicht. Sie lässt sich schnell öffnen und schließen. Ihr Volumen ist zudem variabel und das Trägersystem abschließbar. Das weniger: Die Tasche mit den Gepäckträgerklemmen drückt auf den Rücken, und das Lösen der Rucksackgurte mit Schraubkarabinern ist umständlich. Die kleine Abdeckklappe für die Gepäckträgerklemmen baumelt herum, wenn die Tasche am Gepäckträger eingehängt ist. Für wen sich die ValkOne eignet: Für alle, denen neben dem Rucksack- und Gepäckträgereinsatz auch das Tragen als Umhängetasche wichtig ist. Der Xberg 25 fasst nicht nur die namensgebenden 25 Liter, sondern kann über den Rollverschluss um bis zu fünf Liter Volumen erweitert werden. Die Schnalle am Verschluss wird nur eingeschoben, das ist ausreichend stabil und geht schnell. Ebenso unkompliziert ist die Umwandlung vom Rucksack zur Gepäckträgertasche. Man löst zwei Druckknöpfe, klappt die untere Hälfte des stabilen Rückens nach oben und befestigt sie an anderen Druckknöpfen. Die Rucksackträger schiebt man unter, sie müssen nicht speziell gefaltet werden. Meist passt es sofort. Deuter verwendet ein eigenes Haltesystem für den Gepäckträger. Es ähnelt denen von Vaude sowie Ortlieb. Die zwei Greifer können verschoben werden, um das System an den Gepäckträger anzupassen, für dünnere Rohre liegen Adapter bei. Ein Arm für die Stabilisierung unten fehlt aber. Auch beim Einsatz als Rucksack fehlt etwas: Es gibt weder einen Brust- noch einen Hüftgurt. Für längere Wanderungen ist der XBerg 25 also weniger geeignet. Insgesamt ist das Modell mit 1530 Gramm Gewicht eher schwer. Dank der gepolsterten Träger und der Rückenpolsterung trägt er sich aber gut, auch mit schwerer Ladung. Der Helm passt in das Frontfach, kleine Gegenstände in ein seitliches Fach mit Reißverschluss. Auch auf der anderen Seite gibt es einen Reißverschluss, hinter dem sich eine Kunststoffhülle verbirgt. Der XBerg 25 ist nämlich nur wasserfest, aber mit der Hülle auch wasserdicht. Innen gibt es ein gepolstertes Fach für Laptops (bis 16 Zoll Bildschirmdiagonale), ein weiteres für ein Tablet und eines ohne Polsterung für Kleinkram. Dieses Inlay kann komplett entnommen werden. Das gefällt: Er ist einfach praktisch: Alles funktioniert ohne Umstände. Das weniger: Das Modell ist schwerer als andere, ein Brustgurt würde es als Rucksack bequemer machen. Für wen sich der XBerg 25 eignet: Vor allem für Pendler, die zum Büro und beim Einkaufen Wege zu Fuß und mit dem Rad zurücklegen müssen. Der CityGo Bike 23 II versteckt sein Doppelleben gut: Als Rucksack und auch als Gepäckträgertasche sieht man ihm sein zweites Ich nicht an. Das funktioniert mit einer großen Tasche hinter den Rucksackträgern, die eine weitere Schicht mit der Gepäckträgerhalterung enthält. Man zieht sie heraus und fixiert sie mit einem Reißverschluss. Die Rucksackträger verschwinden dahinter und sind gut geschützt gegen Verschmutzungen und Nässe. Im Test fällt jedoch negativ auf, dass dort auch die Trageschlaufe oben verschwindet. Als Gepäckträgertasche lässt sich der CityGo kaum mit einer Hand tragen. Der Umbau zum Rucksack ist aber ebenso einfach: Man löst den Reißverschluss und schiebt die Gepäckträgerschicht oben hinter die Träger. Ein Klettverschluss sorgt für einen sauberen Abschluss. Das ist mit etwas Übung schnell erledigt, weder die Schultergurte noch der Gepäckträgerhalter stören, wenn man sie nicht benötigt. Im Test empfand ich die Schultergurte jedoch im Vergleich als eher schmal und nur wenig gepolstert. Vaude setzt die Eigenentwicklung QMS 2.0 ein, um die Tasche am Gepäckträger zu befestigen. So sitzt sie ebenso stabil wie alle Vaude-Gepäckträgertaschen und lässt sich mit einem kleinen Vorhängeschloss (nicht im Lieferumfang) am Träger sichern. Für die Fixierung unten gibt es ein kleines Klettband, das die Tasche am Ausschwenken hindert. Innen befinden sich ein gepolstertes Laptopfach und einige kleine Fächer. Außen gibt es eine kleine, nicht gepolsterte Tasche sowie einen Einschub für eine Trinkflasche. Der CityGo hat einen Rollverschluss, kann aber zusätzlich mit einem Reißverschluss geschlossen werden. Die Tasche ist mit 1340 Gramm Gewicht eher leicht und spritzwassergeschützt. Vaude liefert einen Überzug für mehr Schutz vor Wasser mit. Das gefällt: Leicht und äußerst praktisch im Alltag. Das weniger: Die Schultergurte sind etwas schmal und nur wenig gepolstert. Als Gepäckträgertasche kaum mit einer Hand zu tragen. Für wen sich der CityGo 23 II eignet: Vor allem für den Einsatz in der Stadt, wenn man zwischen Rad- und Fußwegen sowie Bus und Bahn wechselt. Der SoHo Fahrradrucksack von Basil wirkt zunächst wie ein herkömmlicher Rucksack. Basil versteckt die Gepäckträgerhalterung hinter einem kleinen Fach mit Reißverschluss am Rücken. Darunter befindet sich Basils selbst entwickeltes System, das deutlich simpler konstruiert ist als die Halterungen von Ortlieb oder Vaude. Es ist schlanker, sodass es beim Einsatz des SoHo als Rucksack nicht auf den Rücken der Trägerin oder des Trägers drückt. Ein Gurt, der um die Radstrebe gebunden werden kann, verhindert das Ausschwenken in Kurven. Die beiden Schultergurte müssen beim Umbau nach vorn umgeschlagen werden, ein Druckknopf fixiert sie stramm außen an der Tasche. Der Nachteil dieses Konzepts ist offensichtlich: Die Träger werden bei Regen nass. Weniger offensichtlich ist, dass der SoHo als Gepäckträgertasche so nicht mehr beladen werden kann. Erst, wenn die Gurte wieder frei hängen, lässt er sich öffnen. Der SoHo ist als Rolltasche konzipiert. Er lässt sich aber oben per Reißverschluss schließen. Die gerollten Enden können per Druckknopf an den Seiten befestigt werden. Innen gibt es ein entnehmbares Notebookfach aus Neopren, das noch Fächer für ein Tablet und Kleinteile hat. Weitere Taschen gibt es nicht. Eine Besonderheit: der an der Seite integrierte LED-Leuchstreifen, der als eine Art Notrücklicht dient. Der Lichtstreifen kann zwischen Dauer- und Blinklicht umgeschaltet werden. Das entspricht in Deutschland nicht den Vorgaben der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung – aber der LED-Streifen ersetzt auch kein Rücklicht. Er ist nur Notbehelf oder zusätzliches Leuchtelement. Sinnvoll einsetzbar ist er ohnehin nur, wenn der SoHo an der linken Seite des Gepäckträgers hängt und der Leuchtstreifen nach hinten zeigt. Als Rucksack trägt sich der SoHo mit seinen gepolsterten Schultergurten und dem Brustgurt angenehm. Das wasserdichte Material wirkt hochwertig – es kann aber bei Kontakt mit harten Gegenständen schnell Kratzer bekommen. Er wiegt 1420 Gramm und liegt damit im Mittelfeld. Das gefällt: Er trägt sich als Rucksack auch mit viel Gewicht angenehm. Das Umwandeln von Rucksack zu Gepäckträgertasche und umgekehrt ist schnell erledigt. Das weniger: Die außen hängenden Schultergurte können nass und schmutzig werden. Mit 14 Litern Fassungsvermögen ist er eher klein. Für wen sich der SoHo Nordlicht eignet: Für den Einsatz in der Stadt auf dem Weg zur Arbeit oder zur Uni. Der Hybrid Vario von Ortlieb macht in beiden Disziplinen eine gute Figur: Als Rucksack ist er mit gepolsterten Schultergurten, einem in der Höhe verstellbaren Brustgurt und einer guten Rückenpolsterung sehr gut ausgestattet. Einzig ein Hüftgurt fehlt, sonst wäre der Vario für lange Wanderungen einsetzbar. Aber er trägt sich angenehm, auch mit viel Gewicht. Als Radtasche ist er ebenso komplett: Der Vario ist mit Ortliebs QuickLock-2.1-System ausgestattet, das sich flexibel und ohne Werkzeug an jeden Gepäckträger anbringen lässt. Für die Verwandlung vom Rucksack zur Gepäckträgertasche hat sich Ortlieb eine außen angebrachte Wendehülle einfallen lassen. Sie schützt entweder die Gurte oder die Gepäckträgerhalterung. Die in die Hülle integrierte flache Tasche ist mit einem Reißverschluss versehen, aber nur im Rucksackmodus zugänglich. In der Praxis ist das Umschlagen mit etwas Frickelei verbunden, aber relativ schnell erledigt. Wenn es geregnet hat, kommt die nasse Seite der Hülle nach innen – und könnte die Gurte befeuchten. Aber das ist kein großes Thema. Insgesamt ist die in Deutschland gefertigte Tasche rundum gut verarbeitet und auch wasserdicht. Die Gurte und auch die Umschlaghülle können ausgetauscht werden, sollten sie beschädigt sein. Der Vario ist eine Rolltasche, die mit einem Band geschlossen wird. Im Innern gibt es ein Laptopfach plus kleinere Fächer für Zubehör. Das gesamte Elektronik-Inlay kann entnommen werden – dann steht viel Raum für Einkäufe oder Reisegepäck zur Verfügung. Die Tasche in unserem Test ist mit einem Fassungsvermögen von 26 Litern groß. Sie wiegt allerdings 1550 Gramm. Eine kleinere, rund 200 Gramm leichtere Variante mit 20 Liter Stauraum gibt es ebenfalls. Das gefällt: Die in Deutschland produzierte Tasche ist sehr gut verarbeitet und erfordert kaum Kompromisse, weder am Rücken noch am Gepäckträger. Und sie kann repariert werden. Das weniger: Sie ist etwas schwer. Für wen sich die Hybrid Vario eignet: Für alle, die eine robuste Tasche und viel Stauraum für alle Fälle benötigen. Der schwedische Hersteller Thule setzt auf eine Platte für den Umbau: Die Rückseite der Tasche kann komplett entnommen und umgedreht werden. Auf der einen Seite befindet sich der Gepäckträgerhalter, auf der anderen die Schultergurte. Die Platte wird unten in eine Art Tasche geschoben und mit Klett fixiert, oben wird sie mit einem Reißverschluss angebracht. Das System ist etwas umständlich. Man muss das Thule-Modell irgendwo ablegen, um es umzubauen; frei in der Luft gelingt das kaum. Dennoch gut: Die Schultergurte verschwinden beim Einsatz am Rad geschützt im Innern, als Rucksack fällt der Gepäckträgerhalter gar nicht auf. Die Gurte und auch die Rückseite des Rucksackteils sind gepolstert. Ein Brustgurt fehlt. Der Paramount Hybrid Pannier wirkt sehr hochwertig verarbeitet und kommt mit zahlreichen Taschen und Fächern: Innen gibt es ein gepolstertes Notebookfach (bis 16 Zoll), ein weiteres für ein Tablet und kleinere Fächer für Zubehör. Außen gibt es zwei abgedichtete Taschen mit Fächern links und rechts, in die auch Wasserflaschen passen, an der Front eine ebenfalls abgedichtete Tasche für flache Gegenstände und noch eine weitere kleine Tasche im Deckel. Der Hybridrucksack ist nicht wasserdicht, sondern nur wetterfest. Am Boden ist aber in einem kleinen Fach eine wasserdichte Hülle versteckt, die sich bei Dauerregen überziehen lässt – und zudem Scheinwerferlicht reflektiert. Auch kleine Details wie Befestigungsmöglichkeiten für Klemmlichter gefallen mir gut. Beim Einsatz am Gepäckträger kommt eine Eigenentwicklung von Thule als Halterung zum Einsatz. Die fällt angesichts der ansonsten so hochwertigen Ausstattung ab: Thule hat sich – anders als etwa Deuter, Ortlieb oder Vaude – gegen einen Schnappmechanismus entschieden, der die beiden Haltebügel am Gepäckträger automatisch verriegelt. Stattdessen müssen die Bügel per Hand geschlossen werden. Und können sich während der Fahrt lockern. Die Tasche hat ein Fassungsvermögen von 26 Litern und ist relativ groß. Sie wiegt satte 1920 Gramm. Das gefällt: die hochwertige Verarbeitung, die vielen Fächer und Taschen. Als Rucksack lässt sich die Tasche sehr gut tragen. Das weniger: Die Gepäckträgerhalterung fällt hinter der sonstigen Qualität etwas zurück. Und die Tasche ist schwer. Für wen sich der Thule Paramount Hybrid Pannier 26L eignet: Für alle, die sich nicht an dem etwas umständlichen Wechsel der Rückplatte stören und einen robusten und gleichzeitig stabilen Begleiter für Arbeitsweg und Outdoorabenteuer suchen. B’Twin ist eine Marke des Sportartikelriesen Decathlon, die Produkte sind in der Regel auch nur dort erhältlich. Für den Hybridrucksack hat sich Decathlon ein sehr spezielles System ausgedacht. Aufgeklappt besteht die Gepäckträgertasche aus zwei Teilen, die links und rechts am Gepäckträger eingehängt werden. Verbindet man die Hälften, entsteht ein Rucksack. Diese etwas seltsam anmutende Idee ist tatsächlich clever umgesetzt. Das Verbinden und Trennen der beiden Hälften erfolgt über einen Doppelreißverschluss. In der Mitte bleibt immer eine Verbindung mit Tragegriff – und das Umwandeln ist so schnell erledigt wie bei keinem anderen Modell. Beide Reißverschlüsse betätigen – fertig. Einen Brustgurt gibt es nicht. Eine Schnalle hält die Schultergurte an der schmaleren Hälfte zusammen, wenn die Tasche am Gepäckträger sitzt. Im Innenraum befinden sich ein gepolstertes Laptopfach und ein weiteres kleines Fach, und es passen auch noch DIN-A4-Papiere hinein. Die größere Hälfte wird per Rollverschluss geschlossen, innen gibt es keine weiteren Fächer. Außen sitzt ein kleines Fach mit Reißverschluss sowie im Boden ein Zugang zum Regencover. Denn wasserfest ist die Decathlon-Tasche nicht. Das Cover kann nur beim Einsatz als Gepäckträgertasche übergezogen werden, es eignet sich nicht für den Rucksack. Die Verarbeitung des "Doppelfahrradtasche-Rucksacks" kommt nicht ganz an die Konkurrenz von Deuter, Ortlieb, Vaude und Thule heran. Ein Polster am Rucksackrücken fehlt etwa. Das Einhängen in die Gepäckträgerstreben erfolgt über Klemmhaken, die sich nicht verschieben lassen. Dennoch: Die Reißverschlüsse laufen gut, das Material fühlt sich auch gut an. Mit Regenhülle wiegt die Tasche moderate 1460 Gramm. Das gefällt: Die Idee ist klasse. So einfach und schnell lässt sich kein Konkurrenzprodukt umwandeln. Und das Gewicht verteilt sich am Fahrrad auf beide Seiten. Das weniger: Der Rücken des Rucksacks ist nicht gepolstert. Und ohne Regenhülle wird der Rucksack bei Regen nass. Für wen sich der B’Twin Doppel-Fahrradtasche-Rucksack eignet: Für alle, die gern Notebookseite und Stauraum getrennt haben. Und wer sehr oft zwischen Gepäckträger und Rücken wechseln möchte. Über welche Produkte wir im Tests-Ressort berichten und welche wir testen oder nicht, entscheiden wir selbst. Für keinen der Testberichte bekommen wir Geld oder andere Gegenleistungen von den Herstellern. Es kann aus verschiedenen Gründen vorkommen, dass wir über Produkte nicht berichten, obwohl uns entsprechende Testprodukte vorliegen. Testgeräte und Rezensionsexemplare von Spielen werden uns in der Regel kostenlos für einen bestimmten Zeitraum vom Hersteller zur Verfügung gestellt, zum Teil auch vor der offiziellen Veröffentlichung. So können unsere Testberichte rechtzeitig oder zeitnah zur Veröffentlichung des Produkts erscheinen. Vorabversionen oder Geräte aus Vorserienproduktionen testen wir nur in Sonderfällen. In der Regel warten wir ab, bis wir Testgeräte oder Spielversionen bekommen können, die mit den Verkaufsversionen identisch sind. Wenn sie bereits im Handel oder online verfügbar sind, kaufen wir in einigen Fällen auf eigene Kosten Testgeräte. In der Regel werden Testgeräte nach dem Ende des Tests an die Hersteller zurückgeschickt. Die Ausnahme sind Rezensionsexemplare von Spielen und langfristige Leihgaben: So haben wir zum Beispiel Spielekonsolen und Smartphones in der Redaktion, die wir über längere Zeit nutzen dürfen, bevor sie zurückgegeben werden. So können wir beispielsweise über Softwareupdates, neues Zubehör und neue Spiele berichten oder Langzeiturteile fällen. Oft werden solche Produkte und Rezensionsexemplare zum Beispiel am Ende eines Jahres gesammelt und im Rahmen eines firmeninternen Flohmarktes verkauft, wobei die Erlöse für gemeinnützige Zwecke gespendet werden. Teilweise werden Rezensionsexemplare auch direkt an gemeinnützige Einrichtungen gespendet. In Artikeln des Tests-Ressorts finden sich sogenannte Affiliate-Anzeigen, die Links zu Onlineshops enthalten. Besucht ein Nutzer über einen solchen Link einen dieser Shops und kauft dort ein, wird DER SPIEGEL, aber nie der Autor individuell, in Form einer Provision an den Umsätzen beteiligt. Die Anzeigen tauchen in Artikeln unabhängig davon auf, ob ein Produkttest positiv oder negativ ausfällt. Eine ausführliche Erklärung zu Affiliate-Links finden Sie, wenn Sie auf diesen Link klicken.